Marokko

Aufenthalt:

07.10.2016 – 29.10.2016


Route:

Tanger Med, Westsahara, Mauretanien – N1

Allgemeines Sicherheitsgefühl:

Sehr sicher

Polizei/Militär:

Sehr besorgt um die Sicherheit der Touristen, immer wieder verlangten sie unsere Fiches, fragten wohin wir gehen etc., waren immer sehr freundlich, im Norden konnten sie sogar Englisch.

Strassen:

Allgemein sehr guter Zustand der grossen Hauptstrassen, bei den Nebenstrassen gab es alles von Asphalt, Kies, Sand oder Lehm.

Menschen: Freundlich gegenüber Touristen, in den Städten eher wenig Bettler, in gewissen Läden zahlt man Touristenbonus 😉 Die Frauen waren grösstenteils ganz in schwarz gehüllt & nur ihre Augen waren erkennbar, macht es halt als europäische Frau nicht einfacher wenn man dann T-Shirt & kurze Hosen trägt….

SIM-Karten:

INWI- Anbieter; in den Städten gutes Internet, je weiter entfernt desto langsamer die Internetverbindung, fast bis zur Mauretanischen Grenze Empfang.
Maroc-Telecom-Anbieter; Guter Empfang in den Städten  & auch ausserhalb schnelle Internetverbindung, bis ca. 10 km vor die Mauretanische Grenze Empfang. Man hatte nicht ganz immer Empfang aber braucht es ja auch nicht 🙂

Landschaft:

Je weiter man südlicher kam desto eintöniger wurde es, viel Sand, Steine, Wüste, karge Büsche…

Tiere:

Sehr viele Dromedare, streunende Hunde, Skorpione in der Westsahara, Schlangen

Sandige Angelegenheit(en)

Nachdem wir die geteerte Strasse wieder erreicht hatten, fühlte sich der, im Gegensatz bei uns holprige Teerbelag, wie der Himmel an… 
Wir folgten der Strasse & fuhren weiter in die eintönige Wüstenlandschaft hinein. Da wir immer noch etwas früh dran waren wegen der Visa, suchten wir uns einen Platz um wieder einmal einen Tag zu stehen. Da das aber nicht ganz einfach war, weil am Meer überall Fischer waren & wegen der flachen Landschaft konnten wir uns nicht einfach hinter einen Hügel stellen damit man uns von der Strasse aus nicht sehen konnte. Da wir immer der N1 in den Süden folgen waren wir etwas von der Küste entfernt, wir wollten versuchen auf eine parallel verlaufende Strasse an der Küste zu kommen & unser Navi hatte sogar einen Weg für uns dafür, nur schnell mussten wir merken, dass dieser „Weg“ der uns da durch die Landschaft zwischen den Dünen hindurch führen sollte, unter einer der vielen Dünen begraben war.. Wir versuchten um die Dünen herum zu fahren, nur leider hatte es an vielen Orten sehr viele Büsche & vor allem spitze Steine über die man besser nicht fährt… Kevin hatte endlich seinen Sand & konnte mit dem Land Cruiser auch eine Düne befahren 🙂 
Irgendwann gaben wir den Gedanken ans Meer auf, vor allem auch, wegen der Distanz (60km Luftlinie – mit 20km/h sehr mühsam) wir pflanzten uns zwischen zwei Dünen & entschlossen dort zu bleiben. Wir sahen dort unsere ersten Skorpione, diese waren nur ganz klein & ein wenig grün…
Dünen sind etwas sehr interessantes, sie sehen keine drei Stunden gleich aus, da es immer sehr stark windete auf den Dünen, war der Sand auf der einen Seite sehr fest & auf der anderen eher weich, man konnte an gewissen Orten von einem Schritt zum nächsten Knöcheltief im Sand stehen. 
Wir genossen den Nachmittag mit etwas Wind & sehr viel Sonne. Am Abend stellten wir unser Zelt genau in die Windrichtung um zu vermeiden, dass wir ein zu grosser Windfang waren. Dies hatte sehr gut funktioniert, als wir nämlich am nächsten Morgen aufwachten, windete es sehr stark & es war bedeckt aber wir hatten nicht das Gefühl, dass uns das Zelt um die Ohren fliegt wie andere Male. Da es kein Ende nehmen wollte entschieden wir uns, das Zelt doch einzupacken, da wir es ja durch den Tag nicht brauchten. Wir versuchten dann mit den Fahrzeugen eine windstille Ecke zu machen doch leider klappte das nur in unserer Vorstellung. Wir entschieden uns daher im Auto zu bleiben da der herumwirbelnde Sand nicht sehr angenehm war für Augen & Nase. Zum Glück haben wir noch ein paar Filme dabei & so konnten wir noch etwas Zeit totschlagen. Da es auch am Nachmittag nicht besser aussah, entschieden wir uns, unseren Standort zu wechseln, wir wollten es auf der anderen Seite der Düne versuchen. Wir packten unsere Sachen zusammen & machten uns auf den Weg. 
Da wir am Vortag durch den Sand am Fusse der Düne gefahren sind wegen der vielen Steine wollten wir den gleichen Weg wieder zurück fahren, nur leider war der Sand nicht mehr so fest wie am Vortag, nach einigem Anlauf holen & Probieren, schafften wir es dann doch noch, uns festzufahren 😛 
Da uns ja sowieso langweilig war, machten wir uns ans Ausbuddeln, liessen noch etwas mehr Luft aus den Reifen damit wir eine grössere Auflagefläche hatten & positionierten die Sandbleche, nach etwa einer halben Stunde war unser Land Cruiser wieder frei 🙂
Die neue Position hatte uns etwas mehr Windschatten gegeben & so konnten wir immerhin draussen sitzen & etwas spielen. Abends gab es dann ein richtiges Patriotenabendessen mit Rösti & Spiegelei 😀 
Leider hatte ich (Monika) an diesem Abend auch mein erstes Zusammentreffen mit einer Schlange als ich gerade dabei war ein Loch zu machen, grub ich sie aus, glücklicherweise nur einen Teil… Zum Glück war es etwas abseits der Autos, so konnte ich immerhin eine ruhige Nacht verbringen… 😉
Am nächsten Morgen ging es weiter, wir kamen nach Laayoune, eine Stadt die einfach so mitten in Nichts steht & trotzdem sehr gross ist, wir stockten unsere Wasservorräte auf & kauften neue Lebensmittel. Schnell liessen wir die Stadt hinter uns & suchten bald nach einem neuen Schlafplatz, wir verloren noch etwa eine Stunde, weil die anderen sich im Sand festsetzten. Wir hatten eine ruhige Nacht bis etwa ein Uhr morgens, da zuckten die ersten Blitze über den Himmel & es windete sehr stark, da wir auf einer offenen Fläche stehen, entschieden wir uns, das Zelt zusammenzuklappen & im Auto zu schlafen, natürlich zog das Gewitter an uns vorbei & als wir dann aufstehen wollten, regnete es in Strömen… Wir packten so schnell es ging alles zusammen, spülten Geschirr & waren dann nass, ein schöner Start in den Tag… Mittlerweile haben wir wieder blauen Himmel & der Regen hat sich verzogen…

Durch endlose Weiten

Nach dem wir unseren Weg durch Sidi Ifni nach Guelmim fortsetzten, füllten wir in einem Supermarkt unsere Vorräte auf & suchten uns ausserhalb der Stadt einen Schlafplatz. Wir hatten alle Zutaten besorgt um eine Lasagne zu machen & wollten unseren Dutch Oven das erste Mal ausprobieren, mit dem normalen Kocher machten wir die beiden Saucen & schichteten wie gewohnt die Lasagne in den Dutch Oven. Die Männer hatten in der Zwischenzeit ein Feuer gemacht & die Lasagne kam für 20 Minuten mit Ober- & Unterhitze ins Feuer. (legt man Glut auf den Deckel hat man „Oberhitze“) Mit grosser Spannung schauten wir nach 20 Minuten das erste Mal in den Topf, zu unserer grossen Verwunderung war die Lasagne bereits fertig & nur am Rand ganz wenig angebrannt. Das Ergebnis konnte man essen & wie! Die schmeckte genau so gut wie zu Hause 😀

Am nächsten Morgen machten wir uns nach einem kleinen Abstecher in die Stadt, auf den Weg in Richtung Westsahara mit dem Ziel Tan-Tan. Die Stadt lag etwa 150km weiter im Süden, da wir aber noch viel Zeit übrig haben wegen der Visa die erst ab 12. November laufen, nahmen wir nicht die N1 welche die schnellste Route ist sondern wollten zuerst noch ein wenig ans Meer fahren & dann an der Küste entlang nach unten fahren. 
Wir fuhren eine etwas holprige Querstrasse um auf eine andere, geteerte Strasse zu gelangen & endeten in einem ausgestorbenen „Dorf“ welche unsere Navis nicht kannten… Von da an fuhren wir Luftlinie bis wir wieder einen Weg auf der Karte hatten. Tatsächlich kam da noch eine geteerte Strasse. Irgendwann verliessen wir die aber um ans Meer zu fahren, nur leider kamen wir nicht ans Meer sondern auf eine Klippe wo man nicht nach unten konnte… Dafür trafen wir eine Herde Dromedaren. 😛
Wir entschieden uns, der einen Strasse welche wir auf unserem Navi hatten zu folgen & hielten nach einem Zugang zum Strand Ausschau. Die Strasse welche unser Navi drauf hatte (schön gross & sogar mit Bezeichnung) stellte sich als eine holprige, staubige & eher steinige Strasse dar. Willkommen in Afrika…
Trotzdem war es die einzige welche Richtung Süden führte… Daher fuhren wir etwa mit 10-25km/h in den Süden. Irgendwann fanden wir tatsächlich eine Strasse in Richtung Meer. Diese führte uns über einen Berg & durch einen Fluss. Vergessen waren aber die Strapazen als wir am Strand waren: Strand soweit das Auge reicht, verlassen, sehr sauber & nicht bewohnt. Ideal um ein paar Runden zu drehen 🙂 Bald merkten wir, dass der Sand immer weicher wurde & wir düsten den Strand entlang um nicht stecken zu bleiben. Dann kam die Nachricht aus dem Funk; Die Anderen waren stecken geblieben… Ob wir wollten oder nicht, wir mussten umdrehen & anhalten. Wir suchten uns eine Stelle wo der Sand nicht ganz so weich war & fanden… 
…. eine Stelle an der wir uns auch festsetzten.. :-(

Als wir sahen, dass die Andern alleine zurecht kamen mit buddeln & ausgraben, machten wir uns daran unser Auto zu bergen. Wir brauchten das erste Mal unsere Sandbleche, legten unter jedes Rad eines & fuhren ohne Probleme wieder aus dem tiefen Sand, hoffentlich geht das immer so… 😉
Nun fuhren wir etwas weiter nach vorne wo der Sand von der Flut noch etwas fester war & sahen, dass auch die andern bald aus dem Sand befreit waren. Zur Belohnung gönnten wir uns ein Bad im Meer, das Wasser war herrlich kühl & erfrischend. 
Zurück aufs Feste kamen wir dann zum Glück ohne weitere Probleme & weiter ging die Fahrt auf der super Strasse… Die Landschaft zog sich ins Unendliche; Steppe soweit das Auge reicht, hie & da ein paar Büsche & Kakteen ansonsten nichts…
Als wir genug hatten von der Strasse, stellten wir einfach am „Strassenrand“ unsere Autos hin & schlugen unser Lager auf. Beim regen Verkehr von einem Auto am nächsten Morgen hatten wir eine angenehme Nachtruhe 😛
Unser Weg führte heute weiter durch die Steppe in Richtung Süden, mit der Zeit ging einem das ganze Geholper recht auf die Nerven, wir konnten nie schneller als 30km/h fahren & mussten immer wieder über Gräben & Hügel fahren. Viel hatte es auch vier verschiedene Strassen welche alle gleich aussahen & wir hatten aber nur eine auf der Karte drauf. Nun haben wir uns etwa 5 Kilometer vor der geteerten Strasse positioniert & werden hier unsere Nacht verbringen.

Claudia & Dani

Hilux Fliegen

Gestern Abend bekamen wir besuch von Claudia & Dani, sie sind auf dem Heimweg in die kalte Schweiz. 😛
Gestern Abend hat sich Dani noch einen Flug gegönnt, die Stunde welche er auf den Wind gewartet hat wurde mit einer Flugminute belohnt. 🙂
Ihr Hilux hat die Testfahrt überstanden & nächstes Jahr gehts damit auf Weltreise, an dieser Stelle:
Viel Spass & viele unfallfreie Kilometer 🙂

Ihre Seite: www.condorwings.ch

 

Durchs Atlas-Gebirge bis ans Meer

Die letzten Tage reisten wir weiter in den Süden, wir sind durchs Atlas-Gebirge gefahren & waren kurzzeitig auch auf 2100m.ü.M. vorher aber führte unser Weg durch endlose Täler & Passstrassen. Die Strasse war zwar geteert aber trotzdem nicht das was wir kennen, die Strasse war nämlich etwa 1.5 Autobreiten breit, eher holprig & sehr kurvig. Die Einwohner jagten in einem Tempo durch diese Strassen bei dem uns, unser ganzes Inventar um die Ohren geflogen wären… 
Wir übernachteten im Tal beim Fluss unten & machten das erste Mal ein Lagerfeuer. Am nächsten Tag ging es weiter talauswärts & wir fuhren immer weiter in die Höhe. Als wir die Anhöhe erreicht hatten ging es mit einer super Aussicht wieder nach unten. Wir hatten einen guten Ausblick auf das ganze Atlas-Gebirge & als wir die andere Seite erreichten stieg die Temperatur auch gleich um ein paar Grad. Wir machten einen Abstecher nach Agadir auf einen Markt. Dort sprach uns tatsächlich ein „Markt-Guide“ an, er führe uns durch den Markt & helfe uns einkaufen. Wir wurden den fast nicht wieder los, obwohl wir ihm erklärten, dass wir schon alles hatten.
Bei einer Tankstelle erhielten wir auch die grossen Flaschen Wasser welche wir brauchten & dann machten wir uns auch wieder auf den Weiterweg. Wir fanden einen guten Schlafplatz auf einer Klippe mit einer super Aussicht, wo wir zum Abendessen den Sonnenuntergang genossen. Wie das Klippen so an sich haben windete es ziemlich stark & wir stellten uns genau in die Windrichtung mit dem Zelt, das war dann ziemlich angenehm zum schlafen. Nur leider drehte sich der Wind in der Nacht & wir waren wieder nah dran, das Zelt zuzuklappen. Vorher versuchten wir aber noch etwas: Wir klappten das Zelt bis etwa zur Hälfte zusammen damit wir weniger ein Windfang waren, das klappte gut & wir klappten es noch etwas mehr zu & konnten dann so relativ gut schlafen… Am Morgen stand dann wieder einmal das Militär auf der Matte & erklärte uns wir müssten sofort den Ort verlassen, sie haben eine Übung & es ist verboten da zu stehen. Immerhin hatten wir schon gefrühstückt & fast alles zusammengepackt, von daher war es nicht so schlimm… 
Wir setzten unseren Weg dann fort & steuerten eine Piste durch den Sand an. Wir fuhren etwa 10km die Sandpiste entlang wo wir uns etwas auf die Wüste einstellten ;-)
Kevin hatte seinen Spass im Sand, ich war beschäftigt mit Festhalten von allem Beweglichem im Auto inklusive mir 😛
Die 10km reichten dann aber auch schon & wir setzten unseren Weg auf befestigter Strasse fort & hielten Ausschau nach einen Schlafplatz wo wir auch mal einen Tag bleiben konnte. Wir fuhren wieder auf eine Klippe hoch wo es unten am Strand so Steinbogen hatte. Wir schlugen unser Lager auf & wir hatten sogar eine fast windstille Nacht. Nun geniessen wir die Ruhe & den Blick aufs Meer bei gemütlichen 25 Grad. Morgen wird es dann weiter gehen.

Wasserfälle Ouzoud

Als wir endlich alle unsere Visa hatten in Rabat, zog es uns schnell weiter. Wir setzten uns zum Ziel am Abend in Ouzoud zu sein, dort soll es den grössten Wasserfall in ganz Marokko haben. Wir fuhren aus Rabat raus, machten in einem Carrfour noch einen kurzen Zwischenstopp & fuhren dann auf der Autostrasse Richtung Süden. Je weiter wir fuhren desto ärmer wurden die Menschen, in Rabat war das noch ein wenig anders. Da waren Arme wie auch Reiche am selben Ort, daher hatte man auch normale Häuser gesehen, je weiter wir aber aus Rabat raus waren desto mehr heruntergekommene Häuser sahen wir, immer häufiger wurden Autos auch noch mit Pferd & Wagen ausgetauscht. Immer mehr sah man an Stadtrand auch Bauruinen, Häuser die man begonnen hatte zu bauen & dann ging das Geld aus, die Häuser waren in unterschiedlichen Zuständen, einige hatten schon Scheiben, bei andern stand nur der Beton. 
Die Landschaft veränderte sich nicht gross zu Rabat. Je mehr man an ein Gebiet kam an dem es reichere Leute gab, desto mehr Polizei war auch vor Ort. An der einen Strasse hatten sie alle 50 Meter zwei Polizisten & im Kreisel stand bei jeder Ausfahrt einer. Schnell merkten wir, dass wir wohl das Ziel nicht erreichen werden da wir nur sehr langsam vorwärts kamen durch all die Dörfer, also suchten wir uns am späteren Nachmittag dann einen Schlafplatz, da es den ganzen Tag sehr windig war, entschieden wir uns im Auto zu schlafen, da es bei starkem Wind im Dachzelt nicht sehr angenehm ist. Wir nahmen ein kaltes Abendessen im Auto zu uns weil es draussen bereits wieder regnete… Plötzlich stand der Bauer bei unseren Autos & wir fragten ihn ob es in Ordnung sei wenn wir dort schlafen & redeten sonst noch ein Wenig mit ihm. Er fragte uns was wir denn arbeiten & was wir hier machen, wir erklärten es ihm & er verstand die Welt nicht mehr, er fragte woher wir das Geld hätten & wie das geht, für ihn war das unmöglich zu verstehen…
Um die Zeit etwas zu überbrücken vor dem Schlafen sahen wir uns einen Film an & machten uns dann bereit zum Schlafen. Da wir eigentlich nicht vorgesehen hatten im Auto schlafen zu können, war das so eine Sache; Der Mittelgang wurde mit dem Abwaschbecken & dem Benzinkocher aufgefüllt, das ganze wurde mit der Bodenmatte, einem Badetuch & einer Decke gepolstert & fertig war das Bett für die Nacht, etwa 70cm x 120cm Bett, na das reicht doch für zwei so kleine Menschen… 😛 Naja, es war nicht unsere schlechteste Nacht bisher, von dem her kein Problem. Wir hofften nur, dass am nächsten Tag wenigstens wieder die Sonne scheinen würde. Leider war dies nicht der Fall, es war immer noch regnerisch & eher kalt. Wir machten uns bald auf den Weiterweg & siehe da, je südlicher wir kamen desto sonniger wurde es. Wir fuhren eine Art Pass hoch durch wunderschöne Schluchten & Täler immer weiter nach oben. Wenn wir durch Dörfer fuhren winkten uns alle immer zu & freuten sich, dass wir bei denen vorbei fuhren. Schliesslich erreichten wir unser Ziel: Die Wasserfälle. Wir parkierten in der Nähe & machten uns bereit. Kaum sind wir angekommen kam auch schon ein Guide daher der uns umbedingt durch das Gebiet führen wollte. Schlussendlich willigten wir ein & er zeigte uns seine „schönsten“ Orte. Wir kamen zu einer kleinen „Fabrik“ wo sie verschiedene Öle & Salben herstellten. 
Der Wasserfall an sich war nicht so spektakulär wie man ihn sich vorstellt, es war schmutziges Wasser welches 150m in die Tiefe stürzte… Er führte uns noch etwas durch die Schlucht & schliesslich schlugen wir unser Lager auf dem Zebra-Camping etwa 1Km neben dem Wasserfall auf. 
Übrigens ein sehr empfehlenswerter Camping! 🙂 
Endlich wieder mal richtige Duschen & sogar eine Waschmaschine.
Heute gehts nun weiter Richtung Süden wo wir an Marrakesh vorbei fahren werden & dann mal schauen was uns erwartet 🙂

Rabat

Da wir unsere Visa machen mussten für Guinea & die Elfenbeinküste hatten wir das Vergnügen ein paar Tage in Rabat zu verweilen. Gleich als wir ankamen machten wir uns auf den Weg zur Botschaft von Guinea. Wir erhielten ein Formular zum Ausfüllen & mussten auch zwei Passfotos beilegen, diese hatten wir leider noch nicht & mussten die noch machen. Also machten wir uns auf den Weg Richtung Photogeschäft, ich war mir noch nicht sicher ob wir wirklich eines finden würden… Das Navi wusste es besser & schlug uns etwa fünf Geschäfte vor, wir liessen uns zu dem am nächsten liegenden hin navigieren & siehe da, es gab wirklich ein Fotogeschäft, nur leider waren alle Parkplätze besetzt & wir mussten etwas um die Geschäfte herum kurven, dabei fanden wir noch ein weiteres Fotogeschäft & gingen herein um zu fragen ob er uns Passbilder machen kann, er nickte & deutete uns zu folgen. Im Hinterzimmer stand lediglich ein Stuhl vor einer weissen Wand. Er kam mit seiner Kamera daher (ein bereits veraltetes Modell bei uns) & machte ein paar Bilder einfach so aus der Hand, im Querformat von uns. Ich hoffte dann mal, dass es trotzdem hochformatige Bilder geben sollte…
Und siehe da eine Viertelstunde später hatten wir acht Bilder im Hochformat, inklusive ein Bild im 10x15cm Format. Kostenpunkt 20 Dirham pro Nase (= ca. 2.- CHF) 
Wir waren froh dass wir nun Bilder hatten & wollten nur noch „schnell“ Geld beziehen um die Visa zu bezahlen, das stellte sich aber komplizierter raus als die Passbilder. Die meisten Automaten hatten nämlich an diesem Tag einen defekt & man konnte nur Geld beziehen, wenn man ein Konto bei der Bank hatte… Daher klapperten wir dann etwa fünf Bankomaten ab & endlich kamen wir zu unserem Geld. Auf dem Weg zurück zur Botschaft kauften wir uns auch noch eine SIM-Karte für 100 Dirham (= ca. 10.- CHF) mit 8GB Datenvolumen damit wir etwas Internet haben. Wir fuhren dann wieder zurück zur Botschaft um dort unser Visum definitiv zu beantragen. Wir konnten unser Visum dann am nächsten Tag um 16:00 Uhr abholen, sagten sie uns da.
Dann war es Zeit einen Schlafplatz zu suchen, gar nicht mal so einfach in einer so riesigen Stadt, am besten ein Camping, glücklicherweise hatten wir Internet & konnten herausfinden wo es einen Camping hat, nähmlich nirgends. Die Plätze die unsere Navis noch ausspuckten waren geschlossen. Also entschieden wir in einem Viertel zu übernachten wo die etwas reicheren Leute leben, da hatte es alle 100 Meter einen Wachposten, von da her: Sehr sicher 😛

Am nächsten Tag machten wir uns auf den Weg zurück in die Stadt wo wir uns entschlossen Rabat etwas anzuschauen, wir machten mit Alina & Johannes um 15:00 Uhr bei der Botschaft ab & parkierten beim Hafen unten auf einem überwachten Parking. Wir gingen zu Fuss in die Stadt & landeten schliesslich auf einem Bazar, dieser war einiges entspannter als der in der anderen Stadt da er noch nicht so besucht war & die meisten noch dran waren ihre Stände & Läden vorzubereiten & zu öffnen. Gemütlich schlenderten wir durch die Gassen.
Dann kamen wir mit einem Marokkaner ins Gespräch & es ergab sich eine Führung durch den Markt & später auch durch die Oudayass – Andalusische Gärten.
Er erzählte uns sehr interessante Sachen & wir sahen auch etwas hinter die Kulissen z.B. in einer Lederfabrik oder des Hamam (dort gehen die Leute hin um sich zu waschen oder eine Sauna zu geniessen. Er erklärte uns, dass die Einheimischen am Morgen den Markt mit den Essens-Ständen besuchten & erst am Nachmittag die andern, dies erklärte auch den leeren Markt bei uns. 
Wir waren auf einem Markt an dem sie sehr viel frischen Fisch hatten in allen Variationen, es hatte auch ein paar riesige Fische dabei, die Meisten waren so Forellenähnlich…
Er führte uns durch verwinkelte Gassen & wir konnten nur hoffen, dass er noch wusste wo wir waren… Tatsächlich standen wir schlussendlich wieder auf der Hauptstrasse. 
Er führte uns noch durch die Andalusischen Gärten, im Gegensatz zu dem Markt oder wie man ihm dort sagt Medina, war das sehr touristisch aber trotzdem sehr schön. Am Schluss hatten wir einen gewaltigen Ausblick aufs Meer.

Am Nachmittag konnten wir unsere Visa abholen, wir waren bereits um 14:00 Uhr da & entschlossen uns trotzdem man nachzufragen ob unsere Visa eventuell schon bereit sind. Sie waren es noch nicht aber um 15:00 Uhr sollten sie es sein – immerhin schon eine Stunde früher als sie am Vortag sagte… Wir warteten im Garten der Botschaft & erhielten dann unser Visa 🙂
Visa Marokko; Check
Visa Mauretanien; An der Grenze
Visa Senegal; Im Land selbst
Visa Guinea; Check
Visa Elfenbein; Fehlt noch
Visa Ghana; Check

Das Visa für die Elfenbeinküste stellte sich etwas als Knacknuss dar. Als erstes war die Botschaft etwas schwierig zu finden & dann stellte sich heraus, dass wir nicht einfach ein paar Zettel ausfüllen können & gut ist, sondern wir mussten als erstes die Visa bezahlen, dann einen Termin abmachen (Online), das Antragsformular ausdrucken & ausfüllen… 
Wir mussten auch noch diverse Belege mitbringen wie z.B. einen Bankauszug & eine Bestätigung, dass wir mit dem Auto reisen… 
Wir buchten die Termine gleich am nächsten Tag. 
Da wir nach langem Hin und Her den Drucker zu Hause liessen…. 😉
mussten wir uns einen Copy-Shop suchen der unsere Sachen ausdruckte. Wir schmissen alle Dokumente auf einen USB-Stick & suchen uns jemanden. 
Im ersten Laden: Sorry wir haben keinen Drucker… (uns das in einer Papeterie…. :-P)
Im zweiten Laden: Ich kann nichts drucken, aber der da drüben…
Im dritten Laden: Ja das geht – na dann los.
Der Arme musste uns alles dreifach ausdrucken – eine grosse Anstrengung für Mensch & Drucker 😛

Als wir die Papiere hatten machen wir uns auf den Weg zum nächsten Bazar da wir noch etwas zum Essen brauchten. Das ganze Essen & alles was es dort gibt ist sehr frisch. Du kannst davon ausgehen, dass der Fisch am Morgen noch im Meer war der auf deinem Teller ist. Wir fanden leckeres Gemüse & kauften Brot. Als die Nacht einbrach machten wir uns auf den Weg Richtung Auto, da wir am nächsten Tag die Termine sehr früh gebucht hatten, entschieden wir uns in der Nähe der Botschaft zu schlafen.

Am Morgen standen wir pünktlich um neun bei denen auf der Matte. Wir wurden gebeten zu warten, er sei gleich soweit. 
So um viertel nach war das dann auch so, da jeder einzel einen Termin hatte machte Kevin den Anfang, weil aber keiner sonst so richtig französisch konnte, durfte/musste Kevin bei allen dabei sein als Dolmetscher 🙂 
Wir mussten alle nochmals ein Foto machen, alle Fingerabdrücke geben & eine Unterschrift da lassen. 
Ev. war das Visa am gleichen Tag wieder abholbereit, am nächsten Morgen oder im schlimmsten Fall erst übermorgen…. Nun werden wir gleich mal vorbei schauen ob es wohl schon fertig ist, mal sehen… 🙂

Kleines Update:

Die Visa waren fast fertig, leider jedoch nehmen die Diplomaten es sehr genau mit den Öffnungszeiten. Nun müssen wir bis Morgen warten. Morgen um 10 Uhr sind alle Visa fertig wurde uns versprochen.