Nach Dakar war unser nächstes Ziel die Grenze zu Guinea, wir durften diese erst am 12. November überqueren weil unsere Visa erst ab diesem Tag liefen. Da wir aber durch die vielen Dörfer auf unserem Weg nicht allzu schnell vorangekommen sind, hatten wir nicht zu viel oder zu wenig Zeit. Wir nächtigten dann einfach an der Strasse im Wald oder so…
Einmal hatten wir am Rande eines Melonenfeldes übernachtet, wir wussten nicht ob jemand etwas sagen würde & schlugen bereits am frühen Nachmittag unser Lager auf. Die Leute die an uns vorbei gingen grüssten immer freundlich oder gaben uns sogar die Hand aber keiner sagte etwas. Vom Bauer dem das Feld gleich nebenan gehörte erhielten wir sogar Erdnüsse direkt vom Feld geschenkt (schmecken aber noch lange nicht wie die bei uns…)
Als wir dann beim Abendessen waren, kam noch der Bauer des Melonenfeldes zu uns, er begrüsste uns herzlich mit Handschlag, für ihn war es scheinbar eine grosse Ehre, dass wir auf seinem Feld waren & er schenkte uns eine Melone. Wir schnitten diese dann gleich zum Dessert auf & sagten ihm sie sei sehr lecker, dann kam er kurz darauf mit einer weiteren daher… 😛
Am nächsten Morgen kam dann noch sein Sohn & begrüsste uns auch noch & was hat er in der Hand? Na klar eine Melone 😀
Er wollte dann umbedingt ein Foto mit Kevin machen & unsere Nummer haben.
Allgemein sind die Menschen auf dem Land & in den kleineren Dörfern sehr freundlich, sie winkten uns immer zu & die Kinder betteln auch viel weniger, bzw. hatten wir nicht ein bettelndes Kind ausserhalb der Städte. In den Städten hingegen verwechseln sie uns viel mit einem Bankautomaten, kaum halten wir irgendwo in einer grösseren Stadt, kommen sie zu uns, klopfen an die Scheibe & akzeptieren dann selten ein nein, ignorieren hilft da am besten…
Da das Tablet unserer Reisebegleiter kaputt ging, mussten wir ein neues auftreiben, dies stellte sich als Herausforderung heraus, da wir die Grossstädte schon lange hinter uns gelassen hatten, war es eher schwierig etwas zu finden, wir klapperten viele kleine Läden ab bis wir endlich etwas fanden. Da sie noch alle Karten & Apps herunterladen mussten, suchten wir eine Tankstelle auf in dieser Zeit, die Tankwarte waren so freundlich uns mitzuteilen, dass unser Auto seeehr schmutzig sei & wir es doch waschen sollten. 😛
Da wir eh noch genügend Zeit hatten, nahmen wir ihr Angebot von 5000 CFA an & los ging die Vorstellung: sieben Männer putzen unser Auto, einer hatte den Schlauch & die restlichen einen Kübel mit Seifenwasser & Schwamm. In Rekordzeit war unser Land Cruiser wieder schneeweiss. Der Schock war gross als der Mann mit dem Schlauch die Hecktüre aufmachte…
Dabei wollte er nur die Dichtung reinigen & dafür musste die Türe auf, ich hatte schon den gesamten Inhalt unseres Autos triefend nass gesehen… :-P
Nun glänzt er wieder wie neu & stellt die einheimischen Autos in den Schatten 🙂
Am 12. November fuhren wir dann die 50km zur Grenze & wussten nicht was uns erwartete, es war die erste Grenze wo wir die Visa fürs Land schon hatten & auch das erste Land wo wir keine „Anleitung“ hatte von jemandem welche die Grenze schon passiert hatte. Also startete unser Tag mit gemischten Gefühlen, es war sehr schwierig herauszufinden wo wir genau anhalten müssen da offizielle Uniformen nicht zur „Standartausrüstung“ gehörten. Wenn wir aber dann in einem „Büro“ standen wo einer in Uniform sass, wussten wir, dass wir richtig sind. Jedes Mal wurden wir mit Handschlag begrüsst, wurden gefragt wie es uns geht & bekamen eine Sitzgelegenheit angeboten. Immer wieder wurden alle Daten von uns in Bücher von Hand eingetragen, in keinem der Büros hatten sie einen Computer. Wir waren überrascht wie schnell wir aus Senegal aus- & in Guinea eingereist waren (& das ohne zusätzliche Kosten).
Noch mehr überrascht waren wir dann, als etwa 30km nach der Grenze, noch einmal eine Grenze kam & sie dort noch einmal unsere Daten in Ihren Büchern erfasst hatten…
Kaum waren wir aus dem einen Zollbüro herausgekommen kam plötzlich ein weisser auf & zu & sprach uns auf Berndeutsch an.
Es stellte sich heraus, dass er mit seiner Familie die Nachbarn, unseres „Gastgeber“ & auch unsere erste Anlaufstelle in Guinea war. Wir konnten ihnen dann direkt hinterher fahren bis nach Gaoal. Leider hatten sie unterwegs noch eine Reifenpanne, aber so Land Cruiser haben ja ein Reserverad griffbereit, schnell war das Rad gewechselt & die Fahrt konnte weiter gehen.
In Gaoal wurden wir von der Familie Vögeli herzlich empfangen & einquartiert. Wir erhielten ein Zimmer mit einem rieeeesen Bett, mehr als wir bis jetzt hatten. Wir genossen bei Vögelis eine exzellente Verpflegung mit Essen, Dusche & allem was wir sonst benötigen. & sogar noch mehr: Eine richtige „Züpfe“ am Sonntag Morgen. An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön für Eure grosszügige Gastfreundschaft. 🙂
Alle Artikel von jason
Senegal
Aufenthalt:
30.10.2916 – 12.11.2016
Route:
Diama – St.Louis – Dakar – Tama – Guinea
Allgemeines Sicherheitsgefühl:
Sehr sicher
Polizei/Militär:
Wenig Polizei, wenige Kontrollen an denen man angehalten wird, kein Militär…
Strassen:
Mehrheitlich gut, je weiter man ins Land kommt desto mehr hat es manchmal kurze Pistenabschnitte weil sie die Strasse am erneuern sind. Nebenstrassen sind meist sandig/steinig
Menschen:
Grosser Unterschied Stadt & Land, in der Stadt gibt es viele Bettler & Abzocker, auf dem Land sind sie freundlich, manchmal ein wenig neugierig aber auch sehr angenehm, wir haben zum Beispiel vom Bauern auf dessen Feld wir waren Melonen geschenkt erhalten…
SIM-Karten:
Mit Orange hat man guten Empfang & relativ schnelles Internet fast überall…
Landschaft:
Grün, feuchtes Klima,
Tiere:
Affen, Krebse, Vögel
Grenzübergang Mauretanien – Senegal
Auf Rat von der Zebrabar, Dem Guide aus Mauretanien und diversen Blogs, entschieden wir uns, die Grenze in Diama zu passieren anstelle von Rosso.
Da wir kein „Carnet de Passage“ zu unserem Auto hatten, und unser Auto älter als 8 Jahre ist, haben wir in der Zebrabar vorzeitig Bescheid gegeben, wann wir die Grenze passieren werden.
Direkt am Eingang stand auch schon Zargane, der von der Zebrabar engagiert wurde, uns mit den Grenzformalitäten zu helfen. den Übergang über die Grenze hätten wir auch selbst geschafft, jedoch bei der Erstellung des „Passavant“ (ein Dokument, was ausländische Autos mit sich führen müssen in Senegal) wären wir gescheitert.
Wir wurden vermutlich bei der Grenze ein bisschen abgezockt, aber alles ging ziemlich zügig und unkompliziert.
Um nach Diama zu kommen fährt man gezwungenermassen über eine üble Offroad-Piste durch einen Nationalpark. Ca 2 Km vor der Grenze fordert dann ein Typ vom Park 2000 Oguya pro Person für den „Besuch“.
Idealerweise also schauen, dass man den entsprechenden Betrag in Oguya dabei hat. Er war sofort bereit, auch 100 Dirham Pro Person anzunehmen (das ist fast das Doppelte). Mit viel Geduld, einer kurzen Auseinandersetzung konnte ich ihn auf einen immer noch zu hohen Preis herunterhandeln (75 Dirham pro Person). Wenn man Pech hat, kann es aber seeehr kompliziert und teuer werden ohne Oguya, da offiziell nur Oguya akzeptiert werden.
Ausreise aus Mauretanien:
Beim ersten Büro wird das Auto ausgeführt und aus dem Pass gelöscht. Dafür mussten wir 10€ bezahlen. Später haben wir erfahren, dass dies eigentlich kostenlos hätte sein müssen.
Beim zweiten Büro wird die Ausreise ausgestempelt, dafür mussten wir 10€ Bezahlen. Später haben wir erfahren, dass dies eigentlich kostenlos hätte sein müssen.
Beim dritten Büro wurde auch nochmals irgendwas gemacht, dies kostete 10€.
Danach kann man über den Damm fahren. Dafür haben wir 10€ bezahlt. Später haben wir erfahren, dass dies eigentlich nur 6€ hätte kosten sollen.
Einreise in Senegal:
Im Bureau de Police werden (fast) alle Formalitäten erledigt. Kostete um die 20€.
Im Büro daneben wird dann das Theater fürs „Passavant“ durchgeführt. Da Zargane dies für uns erledigte, haben wir nicht sonderlich viel davon mitbekommen. Das Passavant kostete 200€ und war dann 5 Tage gültig. Um dies zu Verlängern, muss man nach Dakar fahren.
Passavant:
Wenn man kein „Carnet de Passage“ hat, muss man über jemanden der die Formalitäten kennt, und für einem bürgt, dass man das Auto nicht verkauft in Senegal ein Passavant machen lassen. Wir haben folgendes darüber in Erfahrung gebracht.
200€ für die Ausstellung (gültig 5 Tage).
100€ für die Verlängerung um 10 Tage in St. Louis. Dies war aber keine Gute Idee. am Schluss erhielten wir nur eine 8 Tägige Verlängerung und erfuhren, dass in Dakar das ganze kostenlos gewesen wäre
Verlängerung in Dakar:
Zu N14°40.128’ W 17°25.894’ Fahren. Der Eingang befindet sich zwischen AXA und Senegal Tours. Das Parkieren ist kostenlos. Die Jugendlichen die behaupten, es koste 2’500 CFA nicht beachten.
Im 4 Stock, Eintreten. Nach Passavant fragen. Meist wird einem nur gezeigt, wer als letztes an der Reihe ist. Abwarten und nach der entsprechenden Person das Büro betreten.
Danach wieder vor dem Büro warten, bis sein Name aufgerufen wird.
Gebäude verlassen, ins Auto einsteigen und wegfahren, ohne den Jugendlichen „Parkwächter“ Aufmerksamkeit zu schenken!
Diese Verlängerung ist Kostenlos und kann 2 Mal um 15 Tage gemacht werden.
Dakar
Nach dem wir die Zebrabar am Sonntag verlassen hatten, machten wir uns auf nach Dakar, wir mussten unser Passavant fürs Auto verlängern. Da unser Auto älter ist als 8 Jahre, braucht man so einen Zettel der aussagt, dass man das Auto auch wieder ausführt & es nicht in Senegal verkauft, dabei ist auch so ein Brief von einem der für uns “bürgt” wenn was schief gänge in Senegal… Bei der Ausstellung hat man 72 Stunden Zeit um nach Dakar zu fahren um es zu verlängern. Wir hatten aber Glück & hatten fünf Tage erhalten & konnten es noch 15 Tage verlängern von der Zebrabar aus, leider klappte diese zweite Verlängerung nicht & wir erhielten nur 8 Tage statt der versprochenen 15, für uns hiess das, am 11.November ausreisen, das geht aber nicht, weil unser Visa in Guinea erst ab dem 12.November läuft… In Dakar kann man das Passavant dann noch das dritte Mal verlängern & so machten wir uns auf nach Dakar.
Am Sonntag fuhren wir aber nicht direkt nach Dakar, sondern auf einen am Lac Retba, dies ist ein pinker See etwas ausserhalb von Dakar.Wir starteten kurz nach dem Mittag in St.Louis, die Fahrt zog sich extremm in die Länge weil in den Dörfern immer wieder Stau & es so Bodenwellen hatte, bei denen man immer anhalten musste. So kamen wir nicht, wie uns das Navi versprochen hatte, um 15:30 Uhr an sondern um 18:00 Uhr… Für ein Bad im Campingeigenen Pool hat es dann nicht mehr gereicht. Der Camping ist eigentlich ein Hotel mit ein paar Campingstellplätzen & wird von einem Franzosen geführt, das ganze Areal ist sehr aufwändig & schön eingerichtet & man fühlte sich auf Anhieb wohl 🙂
Am nächsten Morgen machten wir uns früh auf den Weg weil wir genügend Zeit einrechnen wollten um nach Dakar zu fahren. Wir machten noch einen kurzen Halt beim Lac Retba, welcher übrigens nicht wirklich Pink sondern eher rot gefärbt ist, so als wären ein paar verblutet darin… 😛
Wir kamen gut voran & waren früh in Dakar. Die Stadt ist ein riesen Ghetto, die Strassen sind mit Menschen, Autos, Motorrädern, Lastwagen, Bussen, Pferdewagen & allem was sonst noch Räder hat vollgestopft. Vortritt hat der mit dem grössten Auto & der lautesten Hupe oder der Mutige der einfach fährt. Unser Navi führte uns wieder mal durch die engsten Marktgasseen & Strassen durch (auf der Karte sieht jede Strasse gleich aus, egal ob schöne breite oder schmale Marktgasse) Wir suchten einen Orange-Shop auf da unsere SIM-Karte die wrir erhalten haben von der Zebrabar, sich nicht aktivieren wollte ohne Senegalesische ID. Wir landeten bei einem Shop der sowohl draussen als auch drinnen einen “Verkaufsraum” hatte. Da sie uns draussen nicht weiterhelfen konnten, mussten wir rein, wir erhielten ein Ticket & mussten warten. Nach etwa 10 Minutaen warten entschieden wir uns einen anderen Shop aufzusuchen. Tatsächlich fanden wir auf der gegenüberliegenden Seite einen etwas kleineren Handyverkäufer der uns helfen konnte. Nun folgte die nächste Aufgabe; Eine Wäscherei mit Waschmaschine zu finden da wir einen grossen Sack mit Schmutzwäsche dabei hatten. Gar nicht so einfach eine Wäscherei zu finden welche nicht alles von Hand wäscht… Nach ewigen Suchen gaben wir es auf & fuhren zu dem Treffpunkt wo wir mit den Anderen abgemacht hatten um die Passavants zu verlängern. Als wir dann gemeinsam in das Gebäude traten, wo wir die Verlängerung machten konnten wurden wir gleich von einem Mann empfangen der uns sagte, ja es sei sehr schwierig aber er könne uns helfen, da wir aber von anderen wussten, das es sehr einfach sei war der Fall schnell klar: Dies war wieder einmal so ein Schlepper der nur Geld machen wollte. Wir verliessen das Gebäude um die “Anleitung” zu holen welcher ein Anderer geschrieben hatte. Da stand man solle in den 4. Stock & dort direkt nachfragen. also maschierten wir nochmals in das Gebäude rein & gingen in den 4. Stock dort trafen wir einen Mann der uns freundlich erklärte, dass wir im falschen Gebäude sind, er zeigte uns auf der Karte wo wir hin müssen. der Schlepper von vorher hatte mit keinem Wort etwas gesagt das wir falsch sind…. Also machten wir uns auf die Suche nach dem andern Gebäude, wir fanden es sehr schnell & wollten auch gleich in den vierten Stock hoch, nur leider war das Büro erst ab 15:00 Uhr offen,das heisst wir warteten noch etwa zwanzig Minuten, dann durften wir nach oben. Dort warteten bereits andere, welche die gleichen Zettel in der Hand hatten, so falsch konnten wir also nicht sein. Nach dem wir an der Reihe waren gingen Kevin & Johannes rein ca. fünf Minuten später kamen sie wieder heraus, wir mussten noch auf den Stempel vom General warten & dann hatten wir unsere Papiere wieder. Eine Stunde später & um kein Geld ärmer standen wir wieder auf der Strasse.Als wir wegfahren wollten,standen dort ein paar Jungs die wollten 2500 cfr fürs parkieren, dass sind umgerechnet etwa Fr. 4.10 , das war viel zu viel nur für eine Stunde parken, wir boten ihnen 300 cfr an aber sie bestanden auf ihre 2500 cfr schlussendlich fuhren wir einfach weg, ohne zu bezahlen, schliesslich war es ein öffentlicher Platz & kein kostenpflichtiger… Die andern hatten eine Wäscherei gefunden & wir suchten diese auf. Leider mussten wir etwas lange warten & kamen dann erst sehr spät aus der Stadt raus, um diese Uhrzeit hatten die Stau ohne Ende in der Stadt. es gab Kreisel, da hatten wir 8 Minuten, nur um einmal gerade durch zu fahren…Um halb neun kamen wir dann endlich wieder auf dem Camping vom Vortag an.
Robin
In der Zebrabar trafen wir Robin, er kommt aus England & ist auf dem Weg nach Südafrika mit seinem Fahrrad.
Er plant auch schon weitere Trips auf zwei Rädern.
Gerissene Aufhängungen
Da die Zebrabar eine Rampe hat, die man mit dem Auto befahren kann, um Reparaturen oder Kontrollen zu machen, haben wir am dritten tag von dem Angebot profitiert um eine kleine Inspektion zu machen, ob noch alles in Ordnung ist.
Ich habe dabei wirklich nichts schlimmes erwartet. Der Zusatztank hing ein bisschen schief und die Reifen waren nicht ganz symetrisch abgefahren.
Um die Lenkung einzustellen, haben wir einen Fischerfaden über die Reifen gespannt, und mit einer Schieblehre gemessen. Die Spur war tatsächlich ein wenig zu weit offen. Doch die Böse überraschung folgte sofort, bei einem Blick auf die Hinterachse stellt ich fest, dass eine Aufhängung der Drehmomentstütze komplett abgerissen ist und auf der gegenüberliegenden Seite ein Stossdämpfer ausgerissen wurde. Vermutlich sind dies die folgen von unserem Sprung in mauretanien…
Für mich war der Schock gross. Mit sowas hab ich wirklich nicht gerechnet. und ich sah auch im ersten Augenblick keine möglichkeit dies zu reparieren. Also zeigte ich Saior (der Mechaniker und Allrounder der Zebrabar) mein Problem. Er meinte, er könne dies wieder zusammenschweissen und holte seinen Schweisskarren (siehe Foto). Er schaute sich das ganze noch genauer an, und wir schleiften mal die Farbe ab. Um das Schweissen zu ermöglichen mussten auch noch ein paar Teile abgebaut werden.
Am nächsten morgen um 9:30 brachte ich unser Sorgenkind zu Saior und er machte sich ans Werk. Zuerst wurden verstärkungsplatten angebracht, welche die Kräfte dann auf die Achse übertragen. Danach wurde das Teil auf die achse wieder an die korrekte Stelle gesetzt und mit einer Schraubzwinge in Position gebracht. Saior Schweisste das teil wieder fachmännisch an, und verstärkte alles nochmals.
Nach 2 Stunden war die Operation volendet, und unser Land Cruiser war wieder Fahrtüchtig. Die Reparatur sieht wirklich gut aus und sollte bis Ghana halten.
Grenzübergang Marokko – Mauretanien
Die Ausreise aus Marokko ging (für afrikanische Verhältnisse) recht zügig von statten.
Man darf sich nicht durch stehende LKWs oder PWs irritieren lassen. Sofern man nichts zu verzollen hat, links vorbeifahren, bis zum Tor, wo ein Beamter die Pässe kontrolliert und einem einen kleinen Zettel in die Hand drückt. Der Beamte weist einem dann ein, ca 50m weiter vorne anzuhalten.
Den kleinen Zettel ausfüllen.
Mit den Reisepässen, dem gerade erhaltenen Zettel und dem grünen und weissen Zettel den man an der Marokkanischen Grenze erhielt, zum Schalter auf der rechten Seite der mit „Composte de Passports (oder so ähnlich)“ beschriftet ist. Dieser Beamte macht dann paar Stempel und gibt einem die Pässe und beide Zettel (den grünen und weissen) zusammengeheftet zurück. Den kleinen weissen den man soeben ausgefüllt hat, behaltet er.
Nun ist man aus Marokko ausgereist. Beamte schauen sich möglicherweise das Auto an. Mit einer Durchsuchung ist zu rechnen.
Mit Pass, grünem und weissen Zettel wird man nun aufgefordert, zum Polizeiposten, der sich Rechts befindet, zu gehen. Dort wird das Auto ausgeführt. Den weissen Zettel erhält man zurück (ganz wichtig, der wird noch gebraucht) den grünen behalten die Beamten.
Jetzt kann man ca 50-80m weiterfahren. Da muss man einem Beamten nochmals den weissen Zettel, Fahrzeugpapiere (aka „carte gris“) und Reisepass vorweisen.
Nun das Auto stehen lassen (oder ggf. ein bisschen rechts zur Seite fahren) und sich beim Beamten anmelden, der einem registriert für die Fahrt durch das Niemandsland. Hierfür Reisepass, weisser Zettel und Fahrzeugpapiere vorweisen.
Nun folgt die Fahrt durch das ca 4km breite Niemandsland. Es sind ca 2km davon asphaltiert, danach folgt sehr felsige und mühsame Piste.
Noch bevor man den Grenzübergang nach Mauretanien erreicht hat, kommen unzählige, unseriöse Guides angerannt. Es braucht ein sehr klares „NON Monsieur!!!“ und eine dann sich schliessende Fensterscheibe. Die meisten lassen einem dann in Ruhe. Falls nicht, Fahrzeug abschliessen, Fenster zu und ignorieren. Sich auf keinen Fall einschüchtern oder verunsichern lassen. Diese Guides sind nur zum Abzocken und nicht zum Helfen da.
Einreise Mauretanien
Nur auf die uniformierten Beamten achten. (Grüne Uniform mit grünem/schwarzem Kopftuch)
Warten bis einem einen Parkplatz zugewiesen wird. Dann dort parkieren.
Im Bureau de Police mit Pässen, dem weissen Zettel aus Marokko, und Fahrzeugpapieren erscheinen. Sich nicht von unseriösen Guides ansprechen lassen.
Zurück zum Auto, möglicherweise folgt nun eine Fahrzeugdurchsuchung. Danach mit den Pässen ins Gebäude neben dem Bureau de Police um das Visum zu machen. (Kostet 120€, 1200 DH oder 150 US $).
Nun folgt das Komplizierte… Als der Beamte gemerkt hat, dass wir möglicherweise mit der Situation überfordert sind, rief er einen Offiziellen Guide herbei, der auch Englisch sprach. Der Guide Kostete 20€ pro Fahrzeug.
Man fährt aus dem eigentlichen Grenzgebiet heraus, und Parkiert ca 50 m weiter vorne. Dort erhält man in einem umfunktionierten Container ein Formular, das man ausfüllen muss. Hier wird dann das Auto im Reisepass eingetragen gegen eine Gebühr von 10€.
Nun Führte uns der Guide ca 70 – 80m weiter, wo die Offizielle Einreise nach Mauretanien folgt. Hier wird das Visum gestempelt. Im gleichen Gebäude werden auch nochmals Fingerabdrücke überprüft.
Unser Guide schloss für uns die Autoversicherung ab, die kostete um die 30€ für 15 Tage.
Danach ist alles erledigt und man kann weiterfahren.
Der Guide war wirklich zuverlässig, und liess sich erst ganz am Schluss bezahlen. Er ging das ganze auch sehr ruhig aber dennoch zügig an. Sein Name war Cheikh und er ist unter der Telefonnummer +22236189569 zu erreichen. Am besten Ruft man ihn an sobald man an der Marokkanischen Grenze steht. Dann kann er sich in Mauretanien bereit machen. Für den Marokkanischen Teil ist wirklich kein Guide nötig, aber in Mauretanien waren wir um die Hilfe froh.
Sollte Cheikh nicht da sein und man benötigt Hilfe, kann man auch ganz diskret (ohne dass die inoffiziellen was mitbekommen) bei einem Mauretanischen Beamten nachfragen der dann einen Offiziellen Guide organisiert. Die Mauretanischen Beamten sind sehr bestrebt, die Inoffiziellen Guides fernzuhalten. Bei uns war so, dass während ich mit den Pässen zur Polizei ging, und Monika beim Auto blieb, eine sehr „angenehme“ Autodurchsuchung erfolgte. Diese ist in erster Linie um diese Unseriösen Guides von einem Fernzuhalten und war genau dann vorbei als ich zurück kam.
Durch Mauretanien nach Senegal
Unser Tag startete um sechs Uhr früh, es war angenehm kühl draussen & wir genossen die kühle Luft als wir frühstückten. Um sieben Uhr ging es dann los, wir fuhren zurück auf die Strasse. Die Landschaft war noch öder als in Marokko. Wir kamen gut vorwärts & spielten schon mit dem Gedanken noch an diesem Tag nach Senegal einzureisen & nicht wie geplant erst am nächsten. Wir durchfuhren die Hauptstadt & als wir an einem Ort angehalten haben um Geld zu besorgen wurden wir sofort von Bettlern, Autowäschern & Geldwechsler umzingelt, wir wurden die auch erst los als wir wieder wegfuhren. Die Stadt war alles anders als modern & wir waren froh mussten wir uns nicht länger dort aufhalten als nötig. Wir kauften nur noch schnell Brot & liessen dann die Stadt schnell hinter uns. Wir fuhren ununterbrochen & so reichte auch die Zeit um noch zur Grenze zu fahren.
Wir fuhren über eine Art Damm & durch ein Naturschutzgebiet. Dort war die Natur noch sehr sauber & es wohnten auch keine Menschen dort. Wir sahen kleine Krokodile, ein Wildschwein (oder wie Kevin es betitelte: ein Mininashorn :-D), es hatte auch Störche & andere Vögel.
Als der Naturpark vorbei war kam ein Militärposten. Wir mussten wieder eines unserer wertvollen Fiche (Zettel mit Personalien, wohin wir gehen usw.) abgeben. Dann kam noch ein Naturschutzgebiet-Typ & sagte wir müssen noch eine Gebühr bezahlen wegen des Parks den wir durchfuhren…
Diese Gebühr ist nur für Touristen, wir fragten, ob wir auch mit Dirham bezahlen konnten weil wir keine Lokalwährung hatten & er sagte, das gehe auch. Wir diskutieren dann noch etwas mit ihm wegen dem Preis & dann war fertig bei ihm. Er sagte entweder wir zahlen in Lokalwährung oder wir bleiben hier (es hatte weit & breit keinen Automaten oder jemanden zum Wechseln…) Da wir noch über die Grenze wollten, welche wie wir erfuhren um 18:00 Uhr schliesst & es schon 17:00 Uhr war, waren wir zuerst nicht so erfreut. Wir packten dann aber provokativ unsere Küche aus, zum Zeichen, wir Campen hier wenn es sein muss & da kam das Militär & fragte uns was jetzt los sei, wir erklärten ihm das Problem & dass wir nur Dirham dabei haben & sie sprachen mit dem Mann, das Militär wollte dass wir umbedingt noch über die Grenze kommen.
Das wirkte & der Mann nahm dann unsere Dirham & wir konnten passieren. Den Maissalat den Kevin sich gemacht hat, drückte er mir in die Finger & wir fuhren los.
Die Piste war sehr holprig & ich versuchte den Salat aufzuessen. Da wir eher zügig fuhren weil es schon halb sechs war, hatte Kevin einen Hügel zu spät gesehen & wir hoben mit 60km/h ab & flogen 1-1.5m hoch über den Hügel. Ich hob mit meinem Maissalat 30cm vom Sitz ab & der Mais der aus der Schale geflogen kam, als hätte er die Schwerkraft verloren, konnte ich mit einer Hand wieder in die Schale herunterschmeissen/drücken oder wie man dem auch immer sagen will, trotzdem verteilte sich der Mais auf meiner Seite des Autos überall. Ich klebte sowieso schon überall weil es brutal heiss & auch noch die feuchte Luft dazu kam, da störte mich die Salatsauce wenig. 😛
Dem Auto & dem Rest ist zum Glück sonst nichts passiert, wir fuhren weiter ohne Probleme & schafften es noch zehn Minuten vor Schluss über die Grenze. Dort erwartete man uns schon, weil der eine Polizeiposten uns bereits gemeldet hatte als wir bei ihm durchfuhren.
Da wir uns bei dem Camping auf den wir dann wollten schon angemeldet hatten, haben die für uns schon einige Sachen vorbereitet & wir wurden auch von einem Typen erwarten der uns half die Formalitäten zu regeln. Die Senegalesische Grenze dauerte etwas länger als wir erwartet hatten & es wurde bereits dunkel als wir immer noch auf Stempel & Papiere warteten..
Bettlerkinder kamen wie Fliegen & umzingelten uns weil sie ein Geschenk wollten.
Als wir endlich fertig waren, waren wir alle klitschnass geschwitzt & freuten uns auf die Dusche auf dem Camping. Unser Guide begleitete uns, zum Glück, bis fast zum Camping. Die Strassen waren noch voll mit Menschen & wir waren froh, dass er uns führte. Wir kamen dann etwa um zehn Uhr Abend auf dem Camping an & wurden auch noch erwartet, für uns stand die Dusche an oberster Stelle. Das kühle Wasser fühlte sich herrlich an & wir schliefen am nächsten Morgen solange wie es die Sonne erlaubte. Da wir unsere Autos einfach irgendwo hingestellt hatten, suchten wir uns einen Platz mit viel Schatten. Wir schlugen unser Lager auf & genossen die Ruhe. Es war schon wieder so heiss, dass man es kaum aushielt wenn man sich etwas anstrengte, ich hatte nur das Auto etwas geputzt & war danach schweissgebadet, da wir aber in der Nähe des Flusses sind, geht immer ein kleiner Wind.
Abends gingen wir im Restaurant essen & genossen ein Gemisch aus Schweizer- & Senegalküche.
Da uns am Nachmittag ein Affe unser letztes Brot aus dem Auto geklaut hatte, frühstückten wir am nächsten Morgen auch wieder im Restaurant. Wir assen am Fluss unter einem Pavillon & es war sehr idyllisch.
Nun geniessen wir zwischen Affen, Eidechsen, Krabben, Vögel welche wir noch nie gesehen haben, Katzen, Hunden & diversen Kriechtieren unseren Aufenthalt in der Zebrabar welche übrigens von Schweizern geführt wird.
:-)
Unser Weg nach Mauretanien
Der Weg führte uns weiter gegen den Süden, die nächste grosse Stadt war dann Dakhla, die Stadt befindet sich auf einer Landzunge welche ins Meer raus schaut. Während der Fahrt nach vorne kommt man an vielen Buchten vorbei in denen man gut Kitesurfen konnte, es hatte viele Hotelresorts welche nur wegen dem Kitsurfern da waren. Wir fuhren in die Stadt & staunten nicht schlecht; Die ganze Stadt war relativ modern & in gutem Zustand. Wir suchten eine Stelle um zu parkieren & machten uns dann auf die Suche nach einem Markt um ein paar Sachen einzukaufen. Wir fanden den Markt der sehr gut versteckt war aber dann auch sehr viel zu bieten hatte. Wir kauften Obst & Lebensmittel und machten uns dann auf die Suche nach dem Parkplatz, welchen wir empfohlen bekamen. Der war wieder etwas ausserhalb der Stadt & wir fuhren ein Stück zurück & kamen zu einem Parkplatz der direkt am Meer lag, ein kleines Restaurant hatte & hauptsächlich von Franzosen besiedelt war welche dort den Winter verbrachten, der Parkplatz selbst kostete nichts & im Restaurant konnte man sich verpflegen. Wir genossen ein Bad im kühlen Meer & waren dankbar für die Abkühlung da es ein sehr heisser Tag war. Wir entschlossen uns dann im Restaurant etwas essen zu gehen & für einmal nicht selbst zu kochen… Da wir von der Karte nicht viel verstanden, keine Fischesser sind & sehr Hunger hatten, bestellten wir Spagetti Carbonara. Wir erhielten als Gruss aus der Küche Oliven & Brot. Als sie uns dann endlich unser Essen brachten waren wir positiv überrascht: Die Spagetti schmeckten wunderbar, der Schinken der es dazu gab, sah zwar nicht nach Schinken aus, schmeckte aber so, wir genossen es, wieder mal einfach hin zu sitzen & weder zu kochen, noch abzuwaschen. 🙂
Am nächsten Tag ging es weiter, Dakhla war eine gute Abwechslung zur Landschaft welche immer sehr eintönig ist; Steppe, Steine, Sand…
Unser Weg führte uns weiter in den Süden bis wir dann endlich an die Marrokkanisch-Mauretanische Grenze kamen.
Laut Internet sollte man dort etwa am früheren Nachmittag sein, so standen wir nun um halb zwei vor der Grenze & hofften auf eine schnelle Abwicklung.
Wir kamen ohne Probleme aus Marokko raus, das einzige was wir brauchten war Geduld & Zeit. Nach dem wir aus Marokko raus waren, durchquerten wir das Niemandsland, dies ist ein kleines Stück Land zwischen Marokko & Mauretanien, 2km davon waren asphaltiert die anderen 3km waren übelste Piste, mit unserem Land Cruiser war es gerade gegangen aber da fuhren auch LKWs & normale PWs über die Piste…
Dann kamen wir an die Grenze zu Mauretanien & sofort wurden wir von Guides umzingelt welche uns über die Grenze helfen wollte. Wir wussten aber, dass man deren Hilfe nicht annehmen sollten weil die nur sehr viel kosten & dann nicht immer einen sehr guten Job machen. Auch hier war wieder Geduld & Zeit angesagt, die Zöllner waren sehr hilfsbereit & halfen uns gegen die Guides. Schlussendlich hatten wir dann einen offiziellen Guide an unserer Seite welcher uns der Zoll empfohlen hatte. Wir kamen schlussendlich nach 2,5h in Mauretanien rein, nach etwa 100km fanden wir einen Schlafplatz nicht weit von der Strasse weg hinter einem Hügel. Uns machte die Hitze zu schaffen, sobald wir über die Grenze waren wurde es gefühlte 40 Grad, nicht einmal mehr der Fahrtwind war kühl, im Gegenteil. Auch als die Sonne unterging kühlte es nicht so stark ab wie wir es uns aus Marokko gewohnt waren, wir stellten uns auf eine heisse Nacht ein als wir bei 30 Grad in Bett gingen, wir entschieden am nächsten Morgen früh aufzustehen damit wir Mauretanien möglichst schnell wieder hinter uns lassen konnten. Glücklicherweise kühlte es dann in der Nacht doch noch ein Wenig mehr runter & es wurde erträglicher.
Mauretanien
Aufenthalt:
29.10.2016 – 30.10.2016
Route:
N2 – an der Westküste am Meer entlang
Allgemeines Sicherheitsgefühl:
Da wir nur 1,5 Tage im Land war, ist es schwer zu beurteilen, in dieser Zeit ist uns nichts passiert
Polizei/Militär:
Nicht so verbreitet wie in Marokko, man musste aber bei jeder Kontrolle ein Fiche abgeben & vor den Städten gab es auch drei Kontrollen auf einem Fleck (minus drei Fiche)
Strassen:
Der grösste Teil der Strassen war asphaltiert, gab aber auch Strecken wo die Strasse fehlte & man dann Piste hatte zum fahren…
Menschen:
Wir hatten nur in der Hauptstadt angehalten & da wurden wir sofort von Autowäschern, Bettlern & anderen Möchtegern Verkäufern umzingelt die kein „Nein“ hören wollten, wir wurden die erst los als wir wegfuhren… Ansonsten hatten wir nicht sehr viel Kontakt mit Einheimischen…
SIM-Karten:
Hatten wir keine gekauft, im ganzen Land aber hatte ich mit meinem Schweizer Handy kein Empfang…
Landschaft:
Sehr öde & eintönig, Sand, Steine, kaum Grünzeug
Tiere:
Dromedare, streunende Hunde…