Nach Dakar war unser nächstes Ziel die Grenze zu Guinea, wir durften diese erst am 12. November überqueren weil unsere Visa erst ab diesem Tag liefen. Da wir aber durch die vielen Dörfer auf unserem Weg nicht allzu schnell vorangekommen sind, hatten wir nicht zu viel oder zu wenig Zeit. Wir nächtigten dann einfach an der Strasse im Wald oder so…
Einmal hatten wir am Rande eines Melonenfeldes übernachtet, wir wussten nicht ob jemand etwas sagen würde & schlugen bereits am frühen Nachmittag unser Lager auf. Die Leute die an uns vorbei gingen grüssten immer freundlich oder gaben uns sogar die Hand aber keiner sagte etwas. Vom Bauer dem das Feld gleich nebenan gehörte erhielten wir sogar Erdnüsse direkt vom Feld geschenkt (schmecken aber noch lange nicht wie die bei uns…)
Als wir dann beim Abendessen waren, kam noch der Bauer des Melonenfeldes zu uns, er begrüsste uns herzlich mit Handschlag, für ihn war es scheinbar eine grosse Ehre, dass wir auf seinem Feld waren & er schenkte uns eine Melone. Wir schnitten diese dann gleich zum Dessert auf & sagten ihm sie sei sehr lecker, dann kam er kurz darauf mit einer weiteren daher… 😛
Am nächsten Morgen kam dann noch sein Sohn & begrüsste uns auch noch & was hat er in der Hand? Na klar eine Melone 😀
Er wollte dann umbedingt ein Foto mit Kevin machen & unsere Nummer haben.
Allgemein sind die Menschen auf dem Land & in den kleineren Dörfern sehr freundlich, sie winkten uns immer zu & die Kinder betteln auch viel weniger, bzw. hatten wir nicht ein bettelndes Kind ausserhalb der Städte. In den Städten hingegen verwechseln sie uns viel mit einem Bankautomaten, kaum halten wir irgendwo in einer grösseren Stadt, kommen sie zu uns, klopfen an die Scheibe & akzeptieren dann selten ein nein, ignorieren hilft da am besten…
Da das Tablet unserer Reisebegleiter kaputt ging, mussten wir ein neues auftreiben, dies stellte sich als Herausforderung heraus, da wir die Grossstädte schon lange hinter uns gelassen hatten, war es eher schwierig etwas zu finden, wir klapperten viele kleine Läden ab bis wir endlich etwas fanden. Da sie noch alle Karten & Apps herunterladen mussten, suchten wir eine Tankstelle auf in dieser Zeit, die Tankwarte waren so freundlich uns mitzuteilen, dass unser Auto seeehr schmutzig sei & wir es doch waschen sollten. 😛
Da wir eh noch genügend Zeit hatten, nahmen wir ihr Angebot von 5000 CFA an & los ging die Vorstellung: sieben Männer putzen unser Auto, einer hatte den Schlauch & die restlichen einen Kübel mit Seifenwasser & Schwamm. In Rekordzeit war unser Land Cruiser wieder schneeweiss. Der Schock war gross als der Mann mit dem Schlauch die Hecktüre aufmachte…
Dabei wollte er nur die Dichtung reinigen & dafür musste die Türe auf, ich hatte schon den gesamten Inhalt unseres Autos triefend nass gesehen… :-P
Nun glänzt er wieder wie neu & stellt die einheimischen Autos in den Schatten 🙂
Am 12. November fuhren wir dann die 50km zur Grenze & wussten nicht was uns erwartete, es war die erste Grenze wo wir die Visa fürs Land schon hatten & auch das erste Land wo wir keine „Anleitung“ hatte von jemandem welche die Grenze schon passiert hatte. Also startete unser Tag mit gemischten Gefühlen, es war sehr schwierig herauszufinden wo wir genau anhalten müssen da offizielle Uniformen nicht zur „Standartausrüstung“ gehörten. Wenn wir aber dann in einem „Büro“ standen wo einer in Uniform sass, wussten wir, dass wir richtig sind. Jedes Mal wurden wir mit Handschlag begrüsst, wurden gefragt wie es uns geht & bekamen eine Sitzgelegenheit angeboten. Immer wieder wurden alle Daten von uns in Bücher von Hand eingetragen, in keinem der Büros hatten sie einen Computer. Wir waren überrascht wie schnell wir aus Senegal aus- & in Guinea eingereist waren (& das ohne zusätzliche Kosten).
Noch mehr überrascht waren wir dann, als etwa 30km nach der Grenze, noch einmal eine Grenze kam & sie dort noch einmal unsere Daten in Ihren Büchern erfasst hatten…
Kaum waren wir aus dem einen Zollbüro herausgekommen kam plötzlich ein weisser auf & zu & sprach uns auf Berndeutsch an.
Es stellte sich heraus, dass er mit seiner Familie die Nachbarn, unseres „Gastgeber“ & auch unsere erste Anlaufstelle in Guinea war. Wir konnten ihnen dann direkt hinterher fahren bis nach Gaoal. Leider hatten sie unterwegs noch eine Reifenpanne, aber so Land Cruiser haben ja ein Reserverad griffbereit, schnell war das Rad gewechselt & die Fahrt konnte weiter gehen.
In Gaoal wurden wir von der Familie Vögeli herzlich empfangen & einquartiert. Wir erhielten ein Zimmer mit einem rieeeesen Bett, mehr als wir bis jetzt hatten. Wir genossen bei Vögelis eine exzellente Verpflegung mit Essen, Dusche & allem was wir sonst benötigen. & sogar noch mehr: Eine richtige „Züpfe“ am Sonntag Morgen. An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön für Eure grosszügige Gastfreundschaft. 🙂
Die Bärner si scho überall ?
Ja klar 😀